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| von li. nach re.: Christoph Baum, Lukas Decker, Florian Wirl, Dimitri Ries (alle Rheinbrüder Karlsruhe) |
Es ist deutlich zu erkennen, dass es einen Wandel in der Besatzung gegeben hat.
Arnd Goldschmidt (Weltmeister 2005 im K4 über 1000m) beendete seine Hochleistungssportkarriere nach der Saison 2009 und gibt seine Erfahrungen seither als Nachwuchstrainer an die Jugend mit großem Erfolg weiter.
Björn Goldschmidt (Zweimaliger Olympiateilnehmer mit einer Bronzemedaille und Weltmeister 2007 im K4 über 1000m) entschloss sich nach der Saison 2010 seinem Traumberuf als Ingenieur bei Porsche in Stuttgart nachzugehen.
Fabian Knebel (Zweifacher Deutscher Meister im K4 über 1000m) musste seine Karriere als Hochleistungssportler aus persönlichen Gründen aufgeben.
Somit blieben in der Saison 2011 Lukas Decker, Christoph Baum, Neuzugang Florian Wirl (früher WSG Kleinheubach) und Dimitri Ries, um die Ehre der Herren hoch zu halten. Und das haben sie durchaus geschafft.
Bei der diesjährigen Süddeutschen Meisterschaft holten sie insgesamt 5 Medaillen, davon 1xGold, 2xSilber und 1xBronze.
Voller Elan reisten die Vier im September nach München an die Olympiaregattastrecke. Die neuformierte Mannschaft wusste genau, dass sie es schwer haben wird an der von Weltmeistern und Olympiasiegern gespickten Konkurrenz vorbeizukommen und setzte Ihre Prioritäten demnach an einer anderen Stelle.
In Absprache mit den Verantwortlichen war es die Aufgabe, zumindest zwei von drei Mannschaftsboote ins Finale zu fahren.
Nach einigen Startschwierigkeiten im K2 über 500m gelangten Florian Wirl und Dimitri Ries über 500m in den Zwischenlauf und ergatterten sich mit einem dritten Platz, einen der neun begehrten Startplätze im Finale.
Dort trafen die 200m-Spezialisten auf die Olympiasieger von 2004 Ronald Rauhe und Tim Wieskötter, die Weltmeister von 2011 Norman Bröckl und Robert Gleinert sowie auf den 1000m Spezialisten Max Hoff und belegten einen beachtlichen 9. Platz.
Auch im K2 über 200m ging die Reise aus dem Vorlauf über den Zwischenlauf, in dem sie die Süddeutschen Meister Jan Brechenser und Timo Ries besiegten, bis hin zum Finale. Dort belegten sie einen starken 7. Platz.
Die größte Überraschung jedoch brachte das Boot im K4 über 200m. Dort war das Ziel etwas weiter unten angesiedelt. Eine gute Platzierung im Zwischenlauf war die Zielstellung.
Doch nach einem sehr gut getroffenen Start und einer konzentrierten Fahrweise, gelang den Vier Rheinbrüdern auf Anhieb der Einzug in das wohl schnellste und spektakulärste Finale der Deutschen Meisterschaft auf der Olympiaregattastrecke von 1972. Im Finale belegten sie mit nur 1,7 Sekunden Rückstand auf das Siegreiche Boot aus Nordrheinwestfalen, einen sehr guten 8. Platz und übertrafen somit alle Erwartungen.
Wenn man bedenkt, dass die Konkurrenz sehr stark und das Boot aus vielen Einzelspezialisten besetzt war, ist es den Vier verbliebenen Rennkanuten gelungen das bestmögliche aus Ihrem Können herauszuholen und unterstrichen damit ihre hervorragende Teamfähigkeit, den Glauben an sich selbst und einen enormen Ehrgeiz aus einem vermeintlich "schwächeren" Boot das herauszuholen, was viele für unmöglich hielten.
Ich bedanke mich bei meinen Teamkollegen für eine spannende und amüsante Saison 2011. Es war ein großes Fest mit Euch - Jungs, Ihr seid Spitze!

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